In meinem Praxisalltag bemerke ich eine große Unsicherheit bei Klienten, denn ich werde häufig gefragt, ob eine Vitamin-D-Zufuhr nötig sei und ob man sie nicht überdosieren könne.

Mit diesem Artikel, in dem ich mich in weiten Teilen auf einen aktuell erschienenen Beitrag der Akademie für Menschliche Medizin (AMM), gegründet von Prof. Dr. Jörg Spitz, beziehe, möchte ich mehr Klarheit und Sicherheit in die Thematik bringen.

Vorab gehe ich noch auf einige grundlegende Aspekte zu den Besonderheiten von Vitamin D ein.

Das „Sonnenhormon“

Eine interessante Frage: Ein Vitamin D-Mangel im Sommer, ist das überhaupt möglich?

Bekannt ist, dass die Sonne einen bedeutenden Einfluss auf unsere Gesundheit hat. Bei Sonneneinstrahlung produziert unsere Haut das Hormon Vitamin D.

Vitamin D ist nicht nur bei der Knochen- und Muskelbildung beteiligt, sondern spielt eine wichtige Rolle im Herz-Kreislauf-System, Immun- sowie Atemsystem, und wird für verschiedene Gehirnfunktionen benötigt.

Gleichzeitig wurde weltweit ein “epidemischer” Vitamin D-Mangel festgestellt – 60 Prozent der deutschen Bevölkerung sind unterversorgt.

Ein weiterer Effekt von einem guten Vitamin D-Spiegel ist eine verbesserte Stimmung. Dennoch nehmen viele Menschen in Deutschland zu wenig Vitamin D auf. Dies gilt auch für die Sommermonate. Viele Menschen arbeiten im Büro oder schützen sich durch Sonnencreme vor Hautkrebs. So kann jedoch nicht ausreichend Vitamin D über die Haut gebildet werden.

Besonderheiten von Vitamin D

Laut Definition sind Vitamine Substanzen, die der Körper nicht selbst produzieren kann, aber für seinen Fortbestand unbedingt benötigt. Solche Substanzen müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Wird eine reguläre Zufuhr nicht gewährleistet, kommt es zu Mangelerscheinungen und damit zu Störungen der Gesundheit.

Vitamin D kann unser Körper allerdings selbst herstellen, wozu er aber die Hilfe der Sonne benötigt. Diese Tatsache widerspricht der Definition eines Vitamins.

Auf der anderen Seite ist es aber auch möglich, Vitamin D mit der Nahrung aufzunehmen. Hierzu sind jedoch nur verhältnismäßig wenige Nahrungsmittel geeignet wie Lachs, Hering oder Thunfisch – sie zählen zu den größten Vitamin-D-Lieferanten – aber auch Käse, Eier und Pilze.

Deshalb ist es aus meiner Sicht notwendig, vor allem in den Wintermonaten und natürlich generell bei einer Unterversorgung, unsere Gesundheit mit einem guten Vitamin-D3-Präparat zu unterstützen, optimalerweise in Kombination mit Vitamin K2.

Vitamin D – welche Dosierung ist sicher?

Ein großes Hindernis für eine möglichst flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit ausreichend Vitamin D stellen weit verbreitete Desinformationen über die Toxizität dar. Denn dem zeitgemäßen Einsatz von Vitamin D in individuell zugeschnittenen Dosen stehen die derzeit gültigen und zugleich veralteten Richtlinien entgegen.

Bis heute ist die offiziell festgelegte „gefahrlose Zufuhr“ für Vitamin D auf 4.000 I.E. täglich begrenzt, um eine vermeintliche Überdosierung mit schädlichen Folgen für die Gesundheit zu verhindern.

Die wissenschaftlichen Grundlagen für den Grenzwert von 4.000 I.E. stehen jedoch auf wackligen Beinen und wurden durch fundierte Untersuchungen in den letzten Jahren widerlegt. Anstelle der 4.000 I.E. werden inzwischen 10.000 I.E. als Grenzwert genannt.

Jedoch gilt, je mehr Gewicht, desto höher die Zufuhr!

Therapeutische Anwendung

Dank der großen therapeutischen Breite von Vitamin D sind Intoxikationen jedoch in aller Regel erst jenseits von 40.000 I.E. täglich und regelmäßig über mehrere Wochen und daraus resultierenden Blutspiegeln von mehr als 150 ng/ml (Nanogramm pro Milliliter) zu erwarten.

Zum Vergleich: In der Haut werden bei optimalen Bedingungen täglich über intensive Sonneneinstrahlung bis zu 20.000 – 25.000 I.E. Vitamin D produziert!

Generell ist zu empfehlen, den Vitamin D-Spiegel mindestens einmal jährlich bestimmen zu lassen und die Zufuhr entsprechend anzupassen. Aus meiner Sicht ist dies unumgänglich, da die meisten Menschen in Deutschland einen nicht unerheblichen Mangel aufweisen!

In meiner Praxis führe ich auch Vitamin-D-Tests durch. Bei Fragen sprich mich gerne an.

Deine Heilpraktikerin Maike Hoyer

Quelle: AMM – Akademie für menschliche Medizin vom 05.03.2024,

https://spitzen-praevention.com/2024/03/05/toxizitaet-vitamin-d-sichere-dosen/